AKTUELL - 22.02.2007
25. 02. 2007

Ich habe einen Brief erhalten. Die Angst vor krankhafter Aufrichtigkeit hat den Brief an mich selbst in einen Brief von mir an ihn verwandelt. Das eine wie das andere ist wahr. Am Telefon kann man das nicht erklären.
Sveta, grüß dich!
Ich sehe dich selten, aber ich weiß, dass du manchmal im Internet bist. Deshalb schreibe ich direkt an dich.
„Du hast dich mit dem Teufel eingelassen, meine Liebe…“ – aus irgendeiner Oper.
Sicher ist DEREVO auf der Bühne wunderbar und vollkommen. Von weitem, vom Zuschauerraum aus betrachtet. Und danach, in Träumen, in Erinnerungen.
Komm nicht näher heran, es lohnt nicht. Man sieht die Einzelheiten, die Schattierungen. Man sieht das stumpfsinnige tägliche Training. Die Aufnahmen, die Zweifel, die Tränen. Die vereinfachte Sprache unwissender Maschinen. Sie erfüllen nur zwei Aufgaben: eine Brücke zwischen Körper und Empfinden zu bauen, das zerebrale Kommandosystem zu schwächen, und eine zweite – in einem Märchen zu leben. In einer anderen, entgleitenden Welt. Und es ist unverschämt, das liebe Publikum, ohne um Erlaubnis zu fragen, dort hinein zu zerren.
Eine Faust ist eine Faust.
Da aber sind Übungen, Übungen… Das System, das DEREVO erstmals ausgearbeitet hat und dem es folgt, prägt den gesamten Komplex der menschlichen Wahrnehmung der Welt – der emotionalen, der physischen und der kognitiven.
Jetzt, nach vielen Jahren der Arbeit, kann ich sagen, dass die Auswirkungen irreversibel sind, sie führen die am Experiment Beteiligten weit weg.
Leider stehe auch ich am Rande des Wahnsinns.
Anton
Am 5. Februar hat DEREVO im Theater „Osobnjak“ in St. Petersburg die Aktion „Eichhörnchen“ gezeigt.
Text: Anton Adassinkij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto: Elena Iarovaia, Anna Bogodist
Fotodesign: Elena Iarovaia
25. February 2007 at 19:11
nu a ja kogda poidu v dal’ ? s vami, ili bez? da ili net? ja o proektah dereva na 2007 god.i ob iskrennih konvertah s nadezhdoi….kotorii prileteli v dresden…
pozhailusta daite znat’ komu da, komu net….. esli da to kogda? i na skol’ko vremeni ?
S p a s i b o
25. February 2007 at 19:12
P.S. it is easier to be on a threshold of insanity together (maybe)….a dream we dream together is a reality?
8. March 2007 at 18:17
Am Rande des Wahnsinns steht der Mensch.
Und mit ihm alles, was ihn in der Welt hält.
Ein Schlag, ist ein Schlag.
Aber ein Funke Fantasie, ist nicht deutbar.
Es führt weg, sehr weit weg.
Im Dunkeln kauert das Kind und wartet auf das, was es zu sagen vermag,
auf seinen Auftritt.
In dem der Text die Strahlen des Lächelns zerstäubt.
Ein Einbruch, ist ein Einbruch.
Wie der Einbruch der Nacht, vor der Dunkelheit.
Ein Schrei ist ein Schrei.
Und in der Ferne zerlegen sich die Wolken durch einen einschneidenden
Strahl.
In der Liebe fragt man auch nicht, ob man eine Hand, einen Kopf, oder ein
Herzen nehmen darf.
Es ist die einzige Möglichkeit, einander zueinander zu kommen.
viele Grüße
15. March 2007 at 14:19
- aber schließlich, muß man zu dem stehen, was man begonnen hat,
sonst ist man ein feiger Mensch, bzw. kein Mann
- die Krieg aus dem man ausgeworfen wurde, ist vielleicht nur ein Lachen in
in der Mittagssonne
- die gesellschaftichen Wandlungen, haben das Sein verändert
- die Einen sprechen, die anderen haben sie, ihre Sprache, hingegeben für ein Versprechen
Feige kann man nicht lieben, wenn man nicht benennen kann die Sonne, die Leidenschaft.
Ist man schwach, versteckt man sich hinter seinem Tanz.
Doch wie hat man es gelernt das Tanzen?
Nicht in einer Schule ,Tanzakademie’.
Es waren immer die Menschen, die es taten, ohne daß sie vielleicht wußten, was sie taten.
Sie sind einfach gegangen.
Würde man nicht den Tod sehen der Bewegung, spräche jemand,
den man nicht wieder sehen wöllte.
Es wäre wirklich nur eine Puppe, ohne Verstand.
Eine eigene Lebensform, weiß nicht wohin.
Das Weltall ist nicht so klein, daß es nicht noch irgendetwas gäbe, was es noch sehen könnte.
Der Körper, der strauchelt, erzählt von einem betäubten Sein.
Es will und will und will. Und schon wieder wurde ein neues Sein geboren,
inmitten all der Finsternis.
Der Wahnsinn ist vielleicht ein Feuer, daß so brennt, daß nichts es stoppen kann.
Der Blick kehrt sich um und will nach außen, doch trifft nur immer sich selbst,
der dort tanzt, betäubten Seins.
So verletzt er sich selbst, verbrennt seine eigene Flanke.
Ist es Schuld, die er spürt?
Ist es Reue?
Der Atem ist lang in der Finsternis, wie ein ruhiges Legen über Flächen,
bis er wieder emporgehen kann
und vergessen, wo er einst geweilt.
Es ist wohl das Leben, das hier die Handlung beschreibt.
Wut im Aufbruch
17. March 2007 at 0:17
Упражнения упражнения… Система приводящая на порог безумия…
Жестоко смеятся над слепым канатоходцем
Или
Грешно восхищаться слепым канатоходцем
22. March 2007 at 12:29
die Götter hören nicht
wenn sie verstört sind
aber sie interessiert es
was nicht zu lösen ist
tiefer Atem in der Höhe
25. March 2007 at 15:00
ich habe es schon gemerkt.
das System hat selber zu mir gesprochen.
der Wahnsinn ist ein einsam’ Schrei.
schreien ihn mehrere zusammen, ist es schon etwas Überhöhtes.
ich werde den Kontakt wieder beenden.
vielleicht ist es wie eine Erinnerung, daß man doch noch lebt.
und daß man dies vielleicht nicht vergessen sollte, in all den Maskeraden und
Verschleierungen.
und schon geht es wieder weiter, das ist wohl das Lustige daran.
habt ihr eigentlich Schüler, die euer System zerstören?
vielleicht würde es Euch gut tun, bei all den Krämereien …
11. April 2007 at 15:20
… да ладно,! …упражняетесь, упражняетесь и все на пороге… , ну, конечно…
10. May 2007 at 14:17
Ich scheiß auf die Übung, ich bin verliebt, was soll ich machen.
Ich kann sie nicht erreichen, ich weiß das.
Der Wahnsinn meistert mich, oder ich ihn.
Die Störung ist das Einizge interessante in meinem Leben.
Wenn die Störung soetwas ist, wie eine Wunde.
Eine Wunde so blutrrot. Es pulsiert das Leben, ich kann es spüren.
Die Schatten wandern über die Stirn, das Land.
Oh, da sind welche, die sind geflüchtet, sie ähneln mir.
Ich starre auf mein Handy, normalerweise gibt es keinen Empfang.
Die Wolken hängen tief. Sie ziehen nah vorbei. Am Rand die abstürzende Welt.
Der Empfang steigt, ich sehe, es ist Licht.
Doch ich weiß ich kann nicht, kann nicht mich sehn.
Der Blinde sieht. Der Lebende erstarrt.
Eine Frau kommt mir in den Sinn, was kann sie sein?
Was bin ich?
Ein Nichts.
Ein Nichts im Ionenmeer.
Unbekümmert gehe ich meines Wegs.
Leichten Schrittes, lachend über all den Blödsinn, den ich gesagt.
Ich schreie, jetzt schreie ich.
Ich will nicht mehr, all diese Heere von Versklavten.
Was will ich?
Mittendrin stehn?
Nein.
Und da ist doch die Liebe, die alles sprengt und mein verengtes Herz versengt.
Ich lebe, ja ich will leben.
Leben, sproß dem jungen Himmel entgegen.
Ein riesen Baby im Weltenall.
Es sagt, ich bin und ist Metall.
Metall um alle Glieder.
Wer der Stimme folgt, ist toll, ist tot.
Himmel über mir, die unter / - aufgehende Sonne, blutrot.
Ich will gehn, muß verstehn, muß verstehn.