mit
Anton Adassinsky
Nikolay Gussev
Alexei Rachov
Victor Wirvitsch
Igor Timofeev
Veronica Golubewa
Sascha Charinowa
Video und Foto : Nastasia Maslennikova, Eva Kuligina
Ton : Wsewolod Gakkel, Mark Titov
Schnitt : Nastasia Maslennikova, Eva Kuligina
Assistenz : Alexandre Senin, Olga Ogneva
Produzent : Seva Gakkel
In Zusammenarbeit mit 3MostA Hotel und Erarta Museum und Gallerien für gegenwärtige Kunst
Anton und DEREVO sind nach wie vor mit der Vorbereitung der Dreharbeiten zu dem Musikfilm „Doppio“ (Regie: Anton Adassinsky) beschäftigt:
Anton glaubt, das Drehbuch sei noch nicht fertig. Der Gitarrist I. Timofejew dagegen meint, dass der Clip „Zvezda“ („Der Stern“) alle Ideen des Films in sich vereint und dass die Dreharbeiten abgeschlossen sind…
L. Lejkin ist der Ansicht, dass es sich um einen mehrteiligen Film handelt, der genau mit der dritten Folge anfängt…
Alles in allem, die Arbeit ist im Gange.
Endlose Musikproben, Szenenfotos und Probedrehs… Wir hoffen, dass wir schon im März mit den Aufnahmen beginnen können, aber bis dahin – sehen Sie das hier…
Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit für den Clip „Zvezda“. Dazu gehören ein wichtiges Foto und ein langer Text, der dessen Wichtigkeit erläutert.
Verstehen Sie mich richtig. Ein neues Ding ist etwas Neues, ein altes – etwas Altes. Ein Ding kommt ohne Wärme in die Welt. Dann begegnet es seinem ersten Menschen. Es nimmt einen Teil seiner Wärme in sich auf, einen Teil seiner Seele. Später immer mehr und mehr. In die Liebe anderer Menschen getaucht, fängt es an zu funkeln, und der Kreis seiner Bewunderer wird größer.
Menschen und Dinge haben gelegentlich Streit, sie leben in Scheidung, sie picknicken, heiraten, begehen Verbrechen… Ein Ding kann von zu Hause weglaufen oder sich einen anderen suchen… Ein Ding kann strafen oder sogar töten…
Verstehen Sie mich richtig…
Es gibt lebendige Dinge, und es gibt tote Dinge. Wie auch Menschen. Jedoch wird ein toter Mensch begraben. Ein totes Ding dagegen lebt in der Welt fort bis zu seinem physischen Verschwinden.
Ein lebendiges Ding ist immer Teil eines Menschenschicksals gewesen. Selbst wenn es sich um ein Auto handelt oder um einen Salzstreuer. Anfang der 70er fingen die Menschen an, traurige Lieder zu singen. Und auf die Töne dieser Balladen setzten sich wie Vögel Ermüdung und Misstrauen. Misstrauen in vieles. Unter anderem in die eigene Arbeit. Warum sollte man ein gutes Ding machen? Wer erkennt den Unterschied?
Das kaltblütige und gesichtslose China hat uns mit toten Dingen überschüttet. Das Schreckliche ist, dass sie Kopien von echten Dingen sind, und dass in jedem davon ein kleiner Mensch mit Borstenbärtchen und verschlagenen Augen sitzt…
Die Musikinstrumente haben sich am längsten gehalten…
Ich suche alte Gitarren. Ich versuche sie zu erhalten und ihr Leben ein wenig zu verlängern. Ich weiß, dass der Tag kommt, an dem auf der Erde KEINE EINZIGE alte Gitarre mehr übrig sein wird. Aber bis dahin…
Eine Höfner „Congress“ aus den Fünfzigern. Damals eine preiswerte Gitarre. Und sie war anspruchslos in der Handhabung: sei am Strand oder beim Picknick… Darum sind ganz wenige von ihnen übrig geblieben.
Die Anzeige hatte wegen ihrer Kürze und Unentschlossenheit mein Interesse geweckt: „Alte Gitarre abzugeben“ Punkt. Und nur durch ein einziges Foto, auf dem im Vordergrund ein altes Futteral zu sehen war.
Es hatte den Anschein, dass der Besitzer ihr nicht nahe kommen wollte. Der Preis war offenbar aus der Luft gegriffen: 100 Euro. Wegen der Umrisse erriet ich, dass es eine Höfner war. Am Telefon bestätigte der Besitzer: dass es eine Höfner ist und dass die Gitarre 40 Jahre an der Wand gehangen hatte. Wir verabredeten uns.
In der Nacht, im Hausflur seines bayrischen Häuschens, fragte ich ihn, ob er wisse, dass diese Gitarre sehr viel mehr wert ist.
- Schon möglich, sagte er, aber das ist jetzt unwichtig.
Die hundert Euro steckte er nicht ein, er suchte einen Platz, wo er sie hinstecken konnte. Das Geld versengte ihm die Hände. Zusammen verstauten wir die Gitarre im Futteral. Sie wollte nicht hineinrutschen. Ich fragte ihn, ob er Gitarre spielt. Er antwortete mit lauter Stimme, so als sei es noch für jemand anderen bestimmt:
- Nein, aber mein Vater hatte es sich sehr gewünscht. Er hat sie mir vor sehr langer Zeit geschenkt. Dann berichtigte er sich: er hat sie für mich gekauft.
Er wollte, dass ich möglichst schnell wieder wegfahre. Ich wollte dasselbe.
Ich musste die Fenster im Wagen öffnen, so stark roch das Futteral nach Fäulnis. Diese Gitarre hatte niemals an der Wand gehangen! Sie war im Keller eingesperrt gewesen, seit endgültig feststand, dass aus dem kleinen Jungen kein Musiker werden würde. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, und weder der Vater noch der Sohn hatten es übers Herz gebracht, sich von ihr zu trennen.
Sie begann zu funkeln, als ich die Schimmel- und Rußschicht von ihr entfernt hatte. Es stellte sich heraus, dass sie NEU war! Niemand hatte jemals auf ihr gespielt. Im Korpus bemerkte ich einen Zettel. Ich zog ihn hervor und blieb lange sitzen, weil ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte. Auf den zerknüllten Papierfetzen war von Kinderhand etwas gekrakelt: ein Junge hinter einem Gitter aus Saiten und die Aufschrift:
Festspielhaus Hellerau Dresden
Premiere 21. April 2011, 20.00 im Rahmen der 20. Tanzwoche Dresden
Aufführungen am 22. / 23. April 2011, 20.00 Uhr
TROPFEN IM OZEAN Uraufführung!
Bühne / Kostüme / Inszenierung DEREVO
Künstlerische Leitung Anton Adassinsky
Musikalische Leitung / Komposition Nikolai Gussev
Lichtddesign Igor Fomin
Sounddesign Daniel Williams
DEREVO mit Elena Yarovaya, Anton Adassinsky, Alexey Merkouchev und Oleg Zhukovskiy sowie aus St. Petersburg Nikolai Gusev (keyboards), Igor Timofeev (perc., guit) und Tatiana Belousova, Nadeshda Lanskaia, Anastasiya Ponomarova, Aleksei Lanskoi (Tanz).
Projektmanagement Isolde Matkey Herstellung Kostüme Anne Frumson Herstellung Requisiten Andrej Bobylew Assistenz Elena Dolmatova, Ekaterina Lobanova
Technischer Leitung Kai Kaden / Produktionsleitung Andreas Lorenz Bühnenmeister Steffen Köhler Licht Falk Dittrich Ton Helge Petzold, Sandro Schwertner Bühne Peter Tirpitz, Welko Dimitrow
„In einem kleinen Städtchen lebte ein Mann Namens Petrowitsch. Er träumte davon, Gott zu begegnen. Weil aber Gott in nächster Zeit nicht vorhatte, die Erde zu besuchen, beschloss Petrowitsch, sich selbst zu ihm auf den Weg zu machen.
Und so baute Petrowitsch eine Rakete. So gut er es eben konnte. Nach Ratschlägen, nach Büchern, nach alten Fotos. Schließlich war die Rakete fertig. Und Petrowitsch richtete das letzte Abendmahl an. Auch Gäste und Freunde kamen und sie feierten drei Tage und drei Nächte lang und nochmals drei Tage. Danach wurde Petrowitsch krank. Und während er krank war, klauten die Nachbarn den Motor und die Kinder malten die Rakete mit Farbe an.
Bis er sie repariert hatte, war es Winter geworden und im Winter fliegen die Raketen nicht. Also musste er auf den Sommer warten. Damit der Rakete nichts passiert, beschloss Petrowitsch, sich in ihr einzurichten… Und er träumte in der Rakete, dass er schon weit-weit fort wäre, von den Freunden, von den Sorgen und von der Erde …“ (A. Adassinsky)
Die neue Arbeit der in Dresden beheimateten russischen Künstler ist ein bewegtes, musikalisches Bühnenstück, das sich einer interessanten Richtung widmet: der modernen russischen Folklore. Gleichzeitig ist sie ein nostalgischer Beitrag zu 50 Jahren bemannter Weltraumflug und zum 50jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft St. Petersburg – Dresden. Held der Reisen in eine gemeinsame Vergangenheit ist Petrowitsch. Er hat sein Träume nicht vergessen, baut im grauen Hinterhof noch immer an Raketen, die ihn einmal bis in den Kosmos tragen werden…
Veranstalter: HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Informationen:www.hellerau.org.
Tickets 19,- € / 10,- € an allen Dresdner Vorverkaufskassen, unter www.dresdenticket.de oder Tel. 0351-8627390.
Die Uraufführung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Theater DEREVO wird institutionell gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden / Amt für Kultur und Denkmalschutz. In Kooperation mit HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Unterstützt durch Ostsächsische Sparkasse und die Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt Dresden
The premiere has been supported by the Culture Foundation of the Free State of Saxony
Third Evidence
Improvisation by Anton Adasinsky (Body) & Nikolay Gusev (Music).
Festival “Georges Pompidou Centre at the Hermitage”, St. Petersburg
Nikolayevsky Hall
October 10, 2010, 12:15
…just wake up early and run along the beach to the rising sun. The rustling breath sound quite like the hissing surf and you’re feeling happy because of your wet ankles…
Then the sun shines in the drops of sweat on your belly. You smile and you swim, and when you look back you see the lump of clothes on the shore…
(From one girl’s letter)
When shall I marry? // This year, next year, sometime, never. // What will my husband be? // Tinker, tailor, soldier, sailor, rich-man, poor-man, beggar-man, thief.
a counting game
…Do not swear, please! All of you are under suspicion!…
Все разошлись. На прощанье осталась
Оторопь жёлтой листвы за окном,
Вот и осталась мне самая малость
Шороха осени в доме моём. .
Выпало лето холодной иголкой
Из онемелой руки тишины
И запропало в потёмках за полкой,
За штукатуркой мышиной стены.
Если считаться начнём, я не вправе
Даже на этот пожар за окном.
Верно, ещё рассыпается гравий
Под осторожным её каблуком.
Там, в заоконном тревожном покое,
Вне моего бытия и жилья,
В жёлтом, и синем, и красном - на что ей
Память моя? Что ей память моя?
Alle sind fort. Zum Abschied geblieben
Ist mir der gelben Blätter Gebraus,
Nur dies Geringste ist mir geblieben,
Herbstliches Rascheln vor meinem Haus.
Sommer entglitt, eine eiskalte Spitze,
Leise der Stille gefühlloser Hand,
Hinters Regal in die finsterste Ritze,
Wo Mäuse rascheln hinter der Wand.
Draußen vorm Fenster der glutrote Brand
Wäre er mein noch, wenn ich darum stritte?
Sicher zerstreut noch ihr Absatz den Sand
Bei jedem ihrer zaghaften Schritte.
Im ruhlosen Schweigen draußen vorm Haus,
Wo ich nicht mehr bin, im bunten Treiben,
Im Blau, Rot und Gelb. - Was macht es ihr aus,
Was bedeutet es ihr, dass ich an sie denke?
Арсений Тарковский. Стихи разных лет.
Москва, “Современник” 1983.
Moskau, “Sowremennik” 1983
Übersetzung: Rainer Jäckel
Positive Band
“Wse rasoschlis…” (Alle sind fort)
Basiert auf dem Gedicht von Arsenij Tarkowskij “Pered Listopadom” (Bevor die Blätter fallen)
Anton Adassinsky - Musik, Gitarre, Gesang
Igor Timofeev - E-Gitarre, Gesang
Nikolaj Gussev - Keyboards, Gesang
Andrej Sisinzew - Percussion, Gesang
Wiktor Wirwitsch - Percussion
Alexej Rachov - Percussion, Saxophon
Ich bin ins Theater gegangen. Genauer gesagt, ich bin mitgenommen worden.
In ein Puppentheater. Ein Lappen hing da und zwei Puppen. Ein Mädchen und ein junger Bursche.
Im Saal saßen siebeneinhalb Leute…Mir liefen die Tränen. So rein und hell war es da.
Keine Menschen, denen der Geruch des Lebens anhaftet, keine Zeitungen voller Mord.
Ein kleines Herz aus Karton, eine zerdrückte Blume aus nichts und ein Säckchen voll Geld, ich weiß nicht mehr wozu. Vielleicht die Mitgift oder das Lösegeld…
Es war eine alte Geschichte.
Geräusche von Pferdchen und Drehorgeln.
So etwas kann es nicht geben. Und zum Schluss baumelte der Kassierer Jerschow am Galgen.
Draußen rauchte ich und putzte mir die Nase. Seide, Zigeuner und der Fandango.
Erinnert ihr euch? Mama, es tut weh !!..
Da habt ihr ein Liedchen von einem Säckchen voll Glück.
Hört und gehorcht!
Danke!
Anton Adassinskij
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Anton Adassinskij - Text, Musik, Bass, Gesang
Igor Timofeew - Gitarre, Gesang
Nikolaj Gusev - Keyboards, Gesang
Andrej Sisintsew - Elektro-Perkussion, Gesang
Wiktor Wirwitsch - Schlagzeug
Aleksej Rachow - Saxophon
Aufgenommen und abgemischt im Studio “36″ und “Studio Grey”, Sankt-Petersburg.
Abgeschlossen am Aprilscherz-Tag.
Kamera und Schnitt: Andrej Gladkich
Design: Elena Iarovaia
Und außerdem noch eine VIDEO-PREMIERE online zum 1. April 2009: der Film von Andrej Gladkich „The Adventures of a Golden Egg“. Dieser Film ist die erste von vier geplanten Folgen.
Aktionen von DEREVO in ungewöhnlichen Räumen
Freilichtvorstellungen, z. B. „Die Trommel aus Hasenhaut“, „Attraktion der Wunscherfüllung“ u. a.
Kamera und Schnitt von Andrej Gladkich Achtung! Für optimale Tonwiedergabe sind hochqualitative Lautsprecher oder Kopfhörer dringend empfohlen
Nach der kurzen Konzert-Serie “Vsjo horoscho!” (”Alles ist gut!”) entschieden sich Anton Adassinskij und die anderen Jungs das Projekt weiterzuführen, wenn das schon so gut läuft.
Im Februar und im März 2009 werden die ersten 4 Titel des neuen Albums aufgenommen.
Рома Дубинников (музыка к спектаклям «Всадник», «Однажды…». «Острова» и много ещё всего)
Николай Гусев («АВИА»)
Алексей Рахов («АВИА»)
Игорь Тимофеев - гитара, перкуссия
Андрей Сизинцев (музыка к фильму «Юг. Граница», спектаклю «LA DIVINA COMMEDIA»)
СтереоЗольдат - акции DEREVO и первая пластинка «Асфальт» с Антоном Адасинским Ольга Арефьева
и другие
Und mit Freude vollenden wir unsere längst angekündigten „Nachrichten“ über die wunderbaren Tage in Mannheim. Es gibt nichts hinzuzufügen. Außer, dass ich mich noch nicht bei allen lauthals bedankt habe.
DANKE, Freunde!!! Ihr wart großartig. Ein tolles Projekt.
Ende Oktober wird der Film über das Projekt fertig. „Wheel of Power“, „Will Power“, „Weel Power“, „Freiheit der Räder“, „Kraft der Schwielen“, „Kraftrad“, „Willenskraft“ – so haben ihn die Beteiligten geschrieben und betitelt: die Tänzer, Techniker, Maler, Verwaltungsleute, Manager… aus Italien, Russland, Holland, Deutschland, Japan, Mexiko, Polen und ein Mann aus dem Norden.
Im November werden zwei Hochzeiten für Aufsehen sorgen. Mannheim…
Text von Anton Adassinskij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Bilddesign: Elena Iarovaia basiert auf den Fotos von Nicole von Hasselt